Q-Gruppen bei Peilungen

Einleitung

Im Zusammenhang mit den Höhenmessereinstellungen wurde der Begriff Q-Gruppen schon eingeführt. Bei der Funknavigation kommen jetzt QDM, QDR, QUJ und QTE dazu. In diesem Zusammenhang muss auch die Missweisung erklärt werden. Man braucht diese Kenntnisse, um bei Verlust der Orientierung z.B mit Hilfe des FIS oder eines VDF-Peilers die Position neu zu bestimmen.

Missweisung

Hier ist ein Vorgriff auf die Fächer Navigation und Instrumentenkunde nötig um die Eigenheiten des Magnetkompasses zu erklären. Die Nadel des Magnetkompass zeigt zum magnetischen Nordpol. Dieser liegt in einiger Entfernung zum geografischen Nordpol. Das führt, je nach eigener Position, zu einer Abweichung der Abweichung der Kompassanzeige vom geografischen Nordpol. Diese Abweichung ist die Missweisung und sie muss bei der Kurs- und Positionsbestimmung berücksichtgt werden.

VDF-Peiler

VDF steht für VHF-Direction Finder, also "Hochfrequenz-Richtungsfinder".

Ein VDF-Peiler ist ein Peilgerät, mit dessen Hilfe an der Bodenstation festgestellt wird, in welcher Richtung sich ein Flugzeug befindet, von dem aus die Station angefunkt wird.

Damit können an das Flugzeug Richtungsangaben übermittelt werden, mit deren Hilfe die Bodenstattion angeflogen werden kann oder die Position bestimmt wird.

VDF-Peiler sind an vielen Flugplätzen installiert. Wenn ein Peiler vorhanden ist, dann ist die Frequenz des Platzes auf der ICAO-Karte unterstrichen.

Q-Gruppen

Von der Bodenstation aus sieht man zuum Flugzeug hin, wenn man diese Linie in der Karte einzeichnet, hat man eine rechtweisende Peilung (Funkstandlinie) zum Flugzeug hin. Die bezeichnet man als QTE.

Der Pilot im Flugzeug fliegt nach der Anzeige des Magnetkompasses, also missweisend. Er braucht also den missweisenden Kurs zur Bodenstation. Den bezeichnet man als QDM.

Der Pilot bekommt von der Bodenstation das QDM übermittelt, so dass er nicht selbst die erforderliche Umrechnung machen muss. Wenn er die Orientierung verloren hat, hat er schließich genug andere Sorgen.

Der Peiler an der Bodenstation erledigt also diese Umrechnung. Dazu berechnet er aus der rechtweisenden Peilung, dem QTE, die missweisende Funkstandlinie, das ist das QDR.

Aus dem Gegenkurs des QDR bestimt man das QDM. Der missweisende Kurs zur Station ist das QDM .

Wenn der Pilot die Hände frei hat, kann er den Kurs zur Station in seine Karte einzeichnen. Dazu braucht er den rechtweisenden Kurs zur Station, das ist das QUJ.

Und nun, zum besseren Überblick, eine Tabelle

Q-Gruppen bei Funkpeilungen
Kurs zur Station Peilung
missweisend QDM QDR
rechtweisend QUJ QTE

Von der Bodenstation wird immer das QDM übermittelt.

Peilsprünge

Beim Anflug auf eine Station lässt man sich das QDM mehrmals geben. Wenn sich dabei das QDM ändert, liegt das am Seitenwindeinfluss. Aus diesen Peilsprüngen lässt sich bestimmen, ob der Seitenwind von rechts oder links kommt. Das wird in der Prüfung gerne abgefragt und ich empfehle, zur Beantwortung eine Skizze anzufertigen, auch wenn die Zeit knapp ist.

Zusammenfassung

Das QDM ist der missweisende Kurs zur Station. Es kann von jeder Bodenstation mit unterstrichener Frequenz und auch vom Radarlotsen (FIS) gegeben werden.