Der Flugfunk dient zur Funknavigation und zum Sprechfunk. Der Frequenzbereich von 118,000 MHz bis 137,000 MHz ist für beide reserviert. Das ist im UKW-Bereich, englisch VHF für "Very High Frequency".
Funkwellen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und haben eine Frequenz und eine Amplitude.
Die Frequenz wird in Schwingungen pro Sekunde gemessen, die Einheit dafür ist Hertz (Hz). Die Amplitude ist die Auslenkung der Welle, also der Abstand zwischen Wellenberg und Wellental.
Zur Übertragung von Informationen im Funk wird eine Trägerwelle in gewissen Grenzen verändert, indem das Informationssignal aufmoduliert wird. Dazu wird entweder die Frequenz geändert oder die Amplitude. Der Flugfunk ist amplitudenmoduliert.
Der Flugfunk findet im Wechselsprechverkehr (Simplex) statt. Es gibt nur eine Frequenz, man kann nicht gleichzeitig senden und empfangen. Alle Teilnehmer hören den Funkverkehr mit.
Beim Gegensprechverkehr (Duplex) stehen zwei Frequenzen zur Verfügung, so dass man gleichzeitig sprechen und hören kann. So ist man es beim telefonieren gewohnt, beim Flugfunk geht das nicht.
Eine versehentlich blockierte Sprechtaste führt dazu, dass kein Funkverkehr mehr empfangen wird. Das kann gefährlich werden. In harmloseren Fällen führt es dazu, dass alle Fliegerkameraden den Funkverkehr unbeabsichtigt mithören. (Ich hatte mal das "Vergnügen" ein Verkaufsgespräch beim Probeflug eines Motorseglers zu verfolgen.)
Der Frequenzbereich von 108,000 MHz bis 117,975 MHz ist für die Funknavigation reserviert. Auf diesen Frequenzen kann man die VORs nutzen (UKW-Drehfunkfeuer, VOR: VHF Omnidirectional Radio Range). Dazu braucht man besondere Empfangsgeräte an Bord.
Der Frequenzbereich von 118,000 MHz bis 137,000 MHz ist für den Sprechfunk reserviert.
Der Kanalabstand im Sprechfunk beträgt 25 kHz, d.h.: die Frequenzen werden in der MHz-Skala im Abstand von 0,025 MHz gerastet. Rechnerisch ergeben sich von 118 bis 127 MHz 760 Frequenzen. Das ist inzwischen zu wenig. Neue Funkgeräte lassen sich in einem Kanalabstand von 8,33 MHz rasten. Das bedeutet eine Verdreifachung der nutzbaren Frequenzen. Diese Geräte sind im oberen Luftraum (ab FL 245) vorgeschrieben.
Einige Frequenzen sind für verschiedene Zwecke reserviert. Die wichtigste Frequenz, die jeder Flieger auch im größten Stress nicht vergessen darf, ist die:
Diese Frequenz wird ständig abgehört, auf Ihr kann man Notfälle melden und sie ist auch nur dafür vorgesehen.
Man kann Notfälle auch auf jeder anderen Frequenz melden, man macht das in der Regel auf der Frequenz, die man gerade gerastet hat, also FIS bzw. TURM oder INFO des gerade angeflogenen Flugplatzes. Eine Umstellung des Funkgerätes kostet unter Umständen kostbare Zeit.
Auf diese Frequenz kann man alle Militärplätze in Deutschland ansprechen.